Ein Ausstellungsgebäude wie ein Stinkefinger gerichtet gegen das künstlerische Establishment zu seiner Zeit.
Wir beginnen unseren Rundgang an der Rückseite des aussen erstaunlich klein wirkenden Gebäudes, dessen innere architektonische Größe einen gegensätzlichen Eindruck vermittelt. Ein Ort der Selbstverwirklichung ist die Schlafstätte an der Hintertürtreppe wohl sicherlich keineswegs. Die Kunst zu überleben am Rande der Kunst-Stätte.

Umgeht man das Gebäude rechterhand, wird man von euligen Augen beschattet. Sie haben sicher auch im Auge, dass der hintere Gebäudeteil durch Kriegszerstörungen seinen Schmuck verlor.

Nach halber Umrundung stehen wir vor der Freitreppe. Eine Reminiszenz an die Pracht der Wiener Kaiserzeit-Architektur? Doch die Treppe ist im Freien und lädt ein, einzutreten. Sie fordert aber auch auf, empor zu Schreiten und sich der Straße zu entheben.

Sofern ob der Schönheit der Werke im Inneren die Tränen fließen. In den Schalen dürfte sie wie Weihwasser wirken. Getragen von den Panzern, oder doch den Schildkrötenfüßen?

Und vor dem anziehenden Eingang bewegt sich das Leben am Karlsplatz. Manches ist auf dem Boden zu suchen, manches offenbar hinter mir. Und beobachtet wird dies mit dem verklärten Blick, der nur in den strahlend weissen Ausstellungsräumen entstanden sein kann.
